Offener Biss in Bremen
Ein offener Biss, auch Apertognathie genannt, ist eine Fehlstellung des Gebisses, bei der Bereiche im Gebiss nicht aufeinandertreffen. Dies führt dazu, dass kein Schluss zwischen Ober- und Unterkiefer entsteht. Diese Fehlstellung kann allerdings nicht nur den Frontbereich der Zähne betreffen, sondern auch den Seitenbereich. Ein Merkmal eines offenen Bisses ist, dass Betroffene es selbst mit großer Anstrengung nicht schaffen, die Lücken im Mund zu schließen, da die Deformation des Gebisses zu stark ist.
Ursachen eines offenen Bisses
Die Ursachen für einen offenen Biss liegen vor allem im frühen Kindesalter. Wenn Kinder sehr lange Daumenlutschen oder über das übliche Alter hinaus noch einen Schnuller gebrauchen, kann dies dazu führen, dass sich der Kiefer langsam, nach und nach verformt. Diese Verformung kann derart ausgeprägt sein, dass die Zähne nicht mehr an allen Stellen ihre natürliche Kaufunktion ausüben können. Weiter Ursachen für diese Fehlstellung können zum Beispiel Stoffwechselstörungen oder andere Fehlfunktionen im Mundraum sein. Eine Vererbung bzw. eine genetische Vorbelastung kann bei einem offenen Biss zwar eine Rolle spielen, aber Hauptursache ist dies in den überwiegenden Fällen nicht.
Ein offener Biss kann verschiedene Folgen nach sich ziehen. Wenn vor allem der Frontbereich der Zähne betroffen ist, kann es zu Störungen beim Kauen, Abbeißen und Sprechen kommen. Zudem ist eine erhöhte Gefahr von Karies und Entzündungen im Hals- und Rachenraum gegeben. Häufig treten solche Symptome auf, wenn die Deformation des Kiefers und der Zähne so stark ist, dass die Lippen den Mund nicht mehr vollständig verschließen können. Dies wiederum führt dazu, dass der Mund trocken wird und dies ist ein guter Nährboden und Angriffspunkt für Bakterien, die den Zähnen schaden können. Dazu kommt noch, dass durch die automatische Mundatmung, vor allem im Winter, die Mundschleimhäute gereizt und Entzündungen hervorrufen werden.
Ein offener Biss sollte in den meisten Fällen behandelt werden, da die Fehlstellung mit erschwerter Nahrungsaufnahme einhergeht und damit das Leben der Betroffenen extrem behindert. Zudem ist die Gefahr für Folgeerkrankungen und schwere Schäden an den Zähnen gegeben.
Wenn die Fehlstellung früh genug erkannt wird und noch nicht zu stark ausgeprägt ist, dann kann ein offener Biss durch eine festsitzende Apparatur korrigiert werden. Bei fortschreitendem Alter und Ausprägung der Fehlstellung ist allerdings ein operativer Eingriff notwendig. Bei diesem Eingriff wird ein Teil des Kiefers so verändert, dass er sich dem anderen Teil wieder anpassen und damit gut schließen kann. Hierbei werden Teile des Ober- oder Unterkieferknochens durchtrennt, in der Lage verändert und dann in der neuen Position stabilisiert.